Oppenheimer und der Beginn des Wettrüstens – Uran für die sowjetische Atombombe

Dr. Rainer Karlsch

Institut für Zeitgeschichte München-Berlin

Oppenheimer und der Beginn des Wettrüstens – Uran für die sowjetische Atombombe

Donnerstag, 23. November 2023, 17.00 Uhr
Stadt- und Regionalbibliothek Gera – Puschkinplatz 7a · Gera

Eine Schlüsselszene im Erfolgsfilm „Oppenheimer“ ist dessen Audienz bei Präsident Truman im Oval Office am 25. Oktober 1945, 10.30 Uhr, nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki. Trumans Arroganz blockte alle verzweifelten Versuche des gerade als „Vaters der Atombombe“ Geehrten zur Eindämmung des beginnenden nuklearen Wettrüstens zwischen den USA und der Sowjetunion – kurz vorher noch Verbündete gegen Deutschland und Japan.

Bereits vier Jahre später konnten die sowjetischen Physiker um Kurtschatow das amerikanische Monopol brechen – mit dem Uran aus dem Erzgebirge und ab 1950 aus dem ostthüringischen Ronneburg, vorher wie Schlema ein Radon-Heilbad. Die SDAG Wismut als Uran-Hauptproduzent hinterließ verheerende Schäden an Menschen und Umwelt, an deren kostenintensiver Beseitigung immer noch gearbeitet wird.

Wissenschaftlicher Werdegang

Wissenschaftshistoriker, Studium der Wirtschaftsgeschichte in Berlin, 1986 Promotion zum Dr. oec., Autor zahlreicher Bücher zur Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte, speziell zur Geschichte des Uranbergbaus in Sachsen und Thüringen. Sein Buch „Uran für Moskau“ (2008) gilt als Standardwerk, ebenso die 2 Bände „Uranbergbau im Kalten Krieg“ (2011), die auf Recherchen in russischen und deutschen Archiven beruhen.

Für sein 1993 erschienenes Buch „Allein bezahlt? Die Reparationsleistungen der SBZ/DDR 1945-1953“ erhielt er den 1. Preis der Leonhard-Stinnes Stiftung für Unternehmensgeschichte.

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